ANNIVERSARY TOUR 2017

Kritik-NLZ vom 15.4.17

helfgott-3-zugeschnitten

HELLO I AM DAVID!

Frédéric Chopin:
Ballade Nr. 1 Op. 23, g-moll

Franz Liszt:
Konzertetüde Nr. 3 „Un sospiro“
Les jeux d’eaux à la Villa d’Este
Aus Années de pèlerinage – Troisième année
Ballade Nr. 2 h-moll

Sergei Rachmaninow:
Klavierkonzert Nr. 3 Op. 30, d-moll
Version für 2 Klaviere

Orchesterpart: Rhodri Clarke

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Spezialvorstellung des Films HELLO I AM DAVID! – nicht verpassen!

Wegen grosser Nachrage wird der Doc-Film im Bourbaki Luzern nochmals gezeigt:
Mittwoch 5. April und Dienstag 11. April, jeweils um 18.30 Uhr!
Tickets online über www.kinoluzern.ch oder direkt im Kino Bourbaki Tel. 041 419 99 99 sowie in den Kinos Riffraff und Houdini in Zürich.

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DAVID HELFGOTT – Anniversary Tour 2017
Wenn David Helfgott im Mai 2017 seinen 70sten Geburtstag feiert, hat er eine bewegende Lebensgeschichte hinter sich. Die Kindheit, geprägt durch seinen ehrgeizigen Vater, der das Talent des Sohnes früh erkannte. Die Jugend, die ihn mit einem Stipendium nach England führte, wo man ihn endlich zwangsfrei Klavierspielen ließ und seine jahrzehntelange persönliche Auseinandersetzung mit einem der großen Werke der Musikliteratur, Rachmaninows 3. Klavierkonzert, das von ihm liebevoll Rach 3 genannt wird. Yefim Bronfman sagte einmal: „Man müsse schon ein bisschen verrückt sein, um dieses Werk zu spielen“.

Nach über einem Jahrzehnt immer wiederkehrenden Aufenthalten in einer psychiatrischen Anstalt kam die Wende durch seine Frau Gillian, die in ihm genau das erkennt,was er ist und was er kann. Jemand, der sich durch sein Spiel den Menschen mitteilen muss. Ihr gelang es, ihm den Zugang zur Öffentlichkeit neu zu erschließen und viele, viele Menschen danken ihr dafür.

Eines vereint David Helfgott mit seinem Publikum wie keinen anderen Künstler: Oberstes Gebot ist die Liebe. Die Liebe zur Musik, die Liebe zu den Menschen, die Liebe zu dem Augenblick, wo der eine durch sein Spiel den anderen berührt und das oftmals in ihrem seinem tiefsten Inneren.

David Helfgott gastierte zuletzt 2012 mit dem Klavierkonzert Nr. 3 von Sergei Rachmaninow in Begleitung der Stuttgarter Symphoniker im Großen Saal des Wiener Musikvereins. Dieser war bis auf den letzten Stehplatz besetzt und das Publikum dankte ihm am Ende des Konzerts mit annähernd 16 Minuten stehenden Ovationen. So darf man besonders gespannt sein, wie diese auf 2 Klavieren konzentrierte Fassung berühren wird.
Zwar bringen 2 Klaviere nicht die reiche Klangpalette, die ein grosses Sinfonie Orchester auszudrücken vermag, aber umso interessanter wird es sein, dieses „verrückte“ Klavierwerk einmal in einer Fassung zu hören, wo nichts, aber auch gar nichts von einem allzu massigen Orchesterklang übertönt wird. Die Hochachtung, die man jedem Pianisten, der sich an dieses gigantische Werk wagt – und nicht zuletzt, sich damit auf die Bühne traut – wird noch steigen, wenn man sich voll und ganz bewusst wird, was für eine ungeheure Leistung hinter der Bewältigung dieses Klavierparts steht.
Den ersten Teil des Recitals wird David Helfgott alleine bestreiten und bei seinem „Rach 3“ wird er von Rhodri Clarke, der den Orchesterpart übernimmt, begleitet. Es wird mit Sicherheit ein unvergesslicher Abend im KKL Luzern.